Ardbeg

Wenn es eine sagenumwobene Whisky-Brennerei in Schottland gibt, dann ist es Ardbeg: Die Destillerie wurde zwar 1815 offiziell an der Südküste der berühm-ten Whisky-Insel Islay gegründet, tatsächlich handelte es sich jedoch nur um die nachträgliche Legalisierung einer mindestens seit 1794 bestehenden Schwarz-brennerei, die zuvor von Schmugglern betrieben worden war.

 

John MacDougall wagte schließlich den Schritt in die Legalität, etwa gleichzeitig mit den Johnstons, die 1815 Laphroaig und im Jahr darauf Lagavulin gründeten.

Ardbeg blieb das Schicksal vieler anderer schottischer Brennereien, die ständig den Besitzer wechselten, lange Zeit erspart: Bis 1959 blieb Ardbeg im Besitz der Gründerfamilie MacDougall, danach ging es freilich um so turbulenter zu!

 

1977 wurde die Brennerei vom amerikanischen Hiram Walker-Konzern übernommen, der für seinen Canadian Club bekannt war. Walker war jedoch mit diesem schottischen Engagement nicht sehr erfolgreich, weswegen Ardbeg 1981 stillge-legt wurde. Diese Zeit der „Einmottung“ dauerte bis 1989, als Allied Distillers, eine Tochter von Allied Domecq PLC mit Sitz in Bristol, die Brennerei übernahm.

 

Doch auch die neuen Besitzer waren nicht wirklich vom Glück verfolgt, weswe-gen im Juli 1996 Ardbeg erneut eingemottet wurde. Ein Jahr später, 1997, trat schließlich Glenmorangie PLC auf den Plan und erwarb die inzwischen reichlich vernachlässigte Destillerie, die einer gründlichen Renovierung unterzogen wurde. Mit Glenmorangie war endlich ein neuer Besitzer gefunden, der über genug Kapital verfügte, um jede notwendige Investition zu stemmen.